Im Mai dieses Jahres erleidet Saron Pietzka einen Schlaganfall. Seitdem sitzt die zweifache Mutter und Betreiberin eines Spielzeugladens im Rollstuhl. Sie kämpft sich zurück ins Leben. Ein Badezimmer wäre ein Baustein auf dem Weg zurück in die Normalität.
Am 16. Mai 2022 geht Saron Pietzka einem Geheimnis nach. Seit Monaten probiert sie es aus. Als gelernte Konditorin steht sie oft in der Backstube ihres Eiscafés in Wechselburg, versucht sich an eigenen Kreationen. Ihr Stollen zum Beispiel, so berichtet es ihre Schwester Elisabeth, sei legendär. In der Familie sei sie die Einzige, die weiß, wie der gebacken wird. An jenem Tag testet Saron Pietzka ein Roggensauerteigbrot. Und hat endlich ein perfektes Rezept. Während das Brot im Ofen ist, geht sie in den Garten. Ihre Schwester sieht sie vom Fenster aus. Alles ist wie immer. Saron Pietzka bewirtschaftet zwei 800 Quadratmeter große Gärten, einen in Rochlitz, einen in Wechselburg. Zieht Samen, baut Tomaten an. Die Schwester wendet sich kurz ab. Was dann passiert, kann niemand rekapitulieren. Es ist 10 Uhr. Die Schwester sucht Saron Pietzka, im Garten, im Haus. Sie findet sie im Schlafzimmer. Bewusstlos. 10.30 Uhr kommt der Notarzt. Es sind düstere Prognosen in den ersten Stunden.
Schon 14 Tage zuvor hatte Saron Pietzka über Kopfschmerzen geklagt und sich einen Zahn ziehen lassen, weil man annahm, dies hänge zusammen. Nun ein neues Wort: Aneurysma, eine Hirnblutung. Ärzte stabilisieren Pietzka, die Atmung, den Kreislauf. Zwei Wochen Intensivstation folgen. Am 5. Juni kann Elisabeth Krause sie das erste Mal besuchen. Pietzkas Hals hat einen Zugang für den Beatmungsschlauch. Sprechen ist nicht möglich. "Wir konnten uns nur in die Augen sehen und unter Tränen begegnen", so Elisabeth Krause.
Saron Pietzka wird 1971 geboren, lernt nach der zehnten Klasse Konditorin und beginnt in Wechselburg im Familienbetrieb "Eiscafé Krause" zu arbeiten. Im Jahr 1993 eröffnet sie eine Eisdiele in Rochlitz. In den 2000er-Jahren bekommt sie zwei Kinder. Die heute 15- und 17-jährigen Mädchen versuchen, sich so gut es geht mit der Situation zu arrangieren. Krause sagt: "Normales Benehmen konnte man von den Kindern nach dem Ereignis nicht erwarten."
Im Jahr 2000 eröffnet Saron Pietzka in Rochlitz einen Trödelladen. Die Wiederverwertung gebrauchter Dinge liegt ihr am Herzen. Parallel beginnt sie, Hilfsgütertransporte nach Osteuropa zu organisieren.
Im Jahr 2007 meldet sie zudem ein Gewerbe zum Handel mit Spielwaren an. Ein Ladengeschäft am Rochlitzer Markt entsteht: "Jojo, schöne Dinge für dein Kind". Direkt daneben hat ihre Schwester einen Bioladen. Beide Läden bleiben nach dem 16. Mai 2022 für mehrere Wochen geschlossen.
Saron Pietzka war zuvor eine kräftige Frau, die ein Lachen auf dem Gesicht trägt, sich nicht verstellt, keinen Wert auf künstliche Verschönerungen legt. Ihr Kinderladen ist eine Anlaufstelle für Menschen, die ein Gespräch suchen. Und Pietzka achtete darauf, nachhaltiges Spielzeug anzubieten. Zudem sammelte sie Spenden. Noch im Frühjahr organisierte sie Hilfsgüter für die Ukraine. Außerdem arbeitete sie seit 2020 als ehrenamtliche Parkwächterin in Wechselburg, hielt Gehwege frei und sorgte für Ordnung.
Seit dem 26. September ist sie wieder daheim. Sie sitzt im Rollstuhl in ihrem Laden. Von Tag zu Tag lernt sie ein paar Worte hinzu. Die Schwester sagt, es sei ein Glück, dass Saron alle Kunden erkennt, die Kunden sie wiedererkennen. Die rechte Körperhälfte ist gelähmt. Beide Schwestern haben aber ihren Humor nicht verloren: Nur damit scheint es zu gehen. Elisabeth Krause: "Dieses Jahr wird es wohl keinen frischen Stollen zum Fest geben. Zum Glück haben wir noch einen eingefroren." Saron Pietzka lacht, ist froh, wieder zuhause zu sein. Obschon sich die Wohnsituation geändert hat. Es gibt kein Badezimmer, das sie nutzen kann, es fehlt an Toilette, Waschbecken, Badewanne. Krause: "Wir wollten schon ins Freibad mit ihr fahren, das ist barrierefrei." Sie nutzen Waschlappen und Toilettenstuhl.
Und wie der Sauerteig gelingt, das wisse niemand, erklärt Krause. "Nur meine Schwester." Bis heute. Aber sie sei sehr zuversichtlich, dass es eines Tages wieder Stollen geben wird und Sauerteigbrot. (rori)
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